Unverzichtbar für gutes Liegen
Beim Matratzenkauf stellt sich immer wieder die Frage, ob man
dann zusätzlich einen neuen Lattenrost bzw. eine neue Unterfederung
benötigt. Schließlich sieht man dem alten Modell oft nicht direkt an, ob es
noch voll funktionsfähig ist. Und mitunter wird sogar die Notwendigkeit
eines ordentlichen Rostes bezweifelt.
Tatsache ist: Die Wirkung bzw. Wichtigkeit der Unterfederung bezüglich
der Liegequalität hängt von verschiedenen Faktoren ab. Entscheidend sind
u.a. Körperbau, Schlafstellung und ggf. gesundheitliche Probleme des
Schläfers sowie die Dicke bzw. Qualität der Matratze.
Beispiel Körperbau und Schlafstellung: Da der flexible Lattenrost
die Matratze unterstützen soll, ist sein Effekt vor allem bei besonderer
Beanspruchung messbar. Ein leichter Rückenschläfer braucht deutlich
weniger Unterstützung als ein schwerer oder breitschultriger Seitenschläfer,
da hier der Körper sehr viel weiter einsinkt. Auch der Sachverständigenrat
der Möbelsachverständigen beim BVDM, ein Zusammenschluss von
öffentlich bestellten und vereidigten Sachverständigen der Industrie- und
Handelskammern für den Bereich Möbel, Polstermöbel, Betten und
Wasserbetten (www.moebelsachverstaendige.de), plädiert vehement für
eine flexible Unterfederung. Denn sie unterstützt die Funktion der Matratze
bei besonderer Beanspruchung.
Zudem kann eine gute Unterfederung durch Fachleute wirksam
individualisiert werden. „Bei Seitenschläfern mit breiteren Schultern ist
die Anpassung der Matratze häufig nicht ausreichend. Erst die richtige
Justierung einer funktionierenden Unterfederung sorgt für eine perfekte
Anpassung“, erklärt Michaela Hilger, Sachverständige der IHK Bonn.
Hinzu kommt: Nicht jeder Rost eignet sich für jede Matratze. „Je nach
Matratzenart ist die Unterfederung für den Liegekomfort sogar wichtiger
als die Matratze selbst“, weiß Markus Kamps, Präventologe und
anerkannter Bettenexperte. Vor allem Kaltschaummatratzen benötigen eine
elastische Grundlage, damit sie sich nicht zu schnell durchliegen.
Es ist deshalb dringend zu empfehlen, beim Kauf einer neuen Matratze
auch den Lattenrost auf seine Eignung überprüfen zu lassen und ggf. neu
zu kaufen. Im Extremfall kann ein alter und unpassender Rahmen die neue
Matratze sogar beschädigen. Den (doppelten) Schaden hat dann der
Kunde, da in solchen Fällen die gesetzliche Gewährleistung oft nicht greift.
Aktuell geht der Trend sogar zu hochwertigen Unterfederungen mit
bequemer Verstellbarkeit. Denn immer mehr Menschen nutzen ihr Bett
auch zum Lesen, zum Fernsehen oder zum täglichen Relaxen. Verfügt
der Rost dann über einen oder mehrere Motoren, ist die Anpassung
wunderbar einfach.
(Quelle: akz-o, bpd-Pressetext Herbst 2021)